Haben Fernsehpattformen eine Chance auf Erfolg?
Ein harter Tag in der Arbeit oder an der Uni, und man möchte einfach nur nach Hause und sich gemütlich mit einer Tasse Tee vor den Fernseher setzen. Kennt doch jeder, oder? Möglicherweise immer weniger, denn der Trend geht vor allem in jüngeren Generationen weg vom traditionellen Fernsehen in Richtung Fernseh-Plattformen. Anstatt wahllos den Fernseher einzuschalten, greifen viele lieber zu ihrem Laptop oder Tablet, um sich dort gezielt die Lieblingsserie anzusehen. Nicht nur sieht man die Serien dort auf Englisch, sondern auch wenige Stunden nach der amerikanischen TV-Premiere. Das ist auch die Devise der amerikanischen Fernseh-Plattform Netflix, die sich in Österreich zu verbreiten versucht.
Die verspätete Einführung der Mutter aller Fernseh-Plattformen, Netflix, wurde vor allem in den Medien und auf Blogs mit offenen Armen empfangen. Die Plattform verlangt einen fixierten Betrag von acht Euro und bietet im Gegenzug eine Vielzahl von Serien und Filmen auf Deutsch und in Originalfassung an — und das in guter und werbefreier Qualität. Was hier attraktiv klingt, hat auch seine Nachteile: Da die Rechte vieler Serien und Filme bei anderen Anbietern im deutschsprachigen Raum liegen, ist die Auswahl bislang nicht sehr groß und auch nicht auf dem neuesten Stand. Trotzdem verspricht sich Netflix auch im deutschsprachigen Raum große Erfolge. Der europäische Vizepräsident von Netflix Joris Evers meint: „Die Möglichkeit, alles zu sehen, was man will, wo man will und auf jedem Gerät, wollen die Menschen überall. Kinder, die heute aufwachsen, werden nie das Konzept der fixierten Sendezeit einer Serie kennen.“
Dabei profitiert Netflix wie andere Fernseh-Plattformen davon, dass es das bekannte Problem mit der Fernsehgebühr gibt: Wer einen stationären Fernseher hat, muss jeden Monat eine bestimmte Summe zahlen, egal ob der Fernseher eingeschaltet wird oder nicht. Simone, 21 und im Verkauf tätig, meint: „Dafür, dass momentan keine spannenden Filme bzw. Serien im österreichischen Fernsehen laufen, sollte man eigentlich keinen Cent verlangen dürfen. Wenn ich für eine Fernseh-Plattform zahle, finde ich das in Ordnung, denn da gibt es genug, was ich sehen will — und dafür zahle ich freiwillig.“
Nicht jeden Mangel des Fernsehens kann Netflix jedoch beseitigen, denn ihr Angebot fällt bisher eher knapp aus. Dieser Meinung ist auch Studentin Sabrina: „Ich finde wenige meiner Lieblingsserien auf Netflix. Das Angebot vergrößert sich zwar ein bisschen, aber trotzdem werden viele aktuelle und auch ältere Serien wie auch Filme nicht angeboten. Das klassische Fernsehen ist mir da lieber.“ Dies hat höchstwahrscheinlich mit den Rechten an den Filmen und Serien zu tun — für jedes Land müssen sie einzeln verhandelt werden und das ist denkbar zeitintensiv. Noch versucht Netflix eifrig, sein Angebot zu erweitern, jedoch scheinen gerade die Rechte an Blockbustern wie beispielsweise der Harry-Potter-Reihe aufgrund der hohen Nachfrage und ihrer Exklusivität geradezu unmöglich zu erwerben. Bankkauffrau Bianca steht deswegen dem Netflix-Service eher skeptisch gegenüber: „Ich habe schon darüber nachgedacht, bei Netflix einen Account anzulegen, aber ich möchte nicht dafür zahlen. Ich möchte mir einfach unkompliziert Serien und Filme ansehen können, wann ich will, ohne dafür zu zahlen.“ Netflix-Vizepräsident Evers glaubt trotzdem: „Fernsehzuschauer werden sich für Fernseh-Plattformen entscheiden, wenn diese günstig und einfach zu bedienen sind.“
Warum hat Simone vom österreichischen Fernsehen zu Netflix gewechselt?
1. Wegen technischer Probleme mit ihrem Fernseher.
2. Weil die Fernsehgebühr stark gestiegen ist.
3. Weil das Angebot ihr nicht gefällt.
4. Wegen ihrer Liebe zur Ordnung.
Warum hat Simone vom österreichischen Fernsehen zu Netflix gewechselt? — Почему Симона поменяла австрийское телевидение на Нетфликс?
Weil das Angebot ihr nicht gefällt. — Потому что предложение ей не нравится.
Правильный ответ указан под номером 3.

