Sprecher A. Na ja, wenn man mich fragen würde, was mir zurzeit in meinem Leben fehlt, dann würde ich sagen, die Zeit, die ich mit meinen Freunden verbringen kann. Ich bin ja in der 12. Klasse und habe also unter der Woche abends dafür kaum Zeit. Und am Wochenende, da soll ich meistens mit den Eltern aufs Land fahren. Im Garten helfen. Oder so. Ich will aber sehr in der Stadt bleiben. Um mich am Wochenende mit meinen Freunden zu treffen. Wenn das klappt, da bin ich glücklich darüber.

Sprecher B. Ist ja logo, dass ich traurig bin. Es steht mir der lange Sommer ohne meine beste Freundin bevor. Ja, ich kann bloß verstehen, dass man vielleicht nur einmal im Leben die Chance hat, nach Australien zu fahren. Und bloß nicht als Tourist für ein paar Wochen, sondern für den ganzen Sommer in eine Gastfamilie. Da kann ich mich trotzdem nur im Maße für sie freuen. Denn ich bleib´ drei Monate ohne sie. Und das zum ersten Mal, seit wir uns kennen.

Sprecher C. Tja, ich könnte nicht behaupten, dass mein Freund ein netter Kerl ist und ich mich über ihn nie geärgert hab´. Er ist ja kein Engel, das brauche ich mir nicht erklären zu lassen. Aber fast immer auf ihn böse sein und meinen, er ist ein Idiot, man sollte sich von ihm fernhalten, da kann ich meine Eltern nicht verstehen. Ich finde, sie sollten es lieber lassen, immer wieder zu versuchen, mir zu zeigen, wie blöd mein Freund ist, und dadurch unsere Freundschaft zu zerstören.

Sprecher D. Ich finde es ja wirklich toll, eine Freundin zu haben, die dir immer sagt, was sie wirklich meint, und nicht einmal versucht, dir zu schmeicheln. Ich habe solche

Freundin. Und bin auch froh, dass sie immer ehrlich zu mir ist. Passt mir ein Kleid oder ein Rock nicht besonders gut, dann erfahre ich davon gleich von meiner Freundin. Dabei meint sie es nicht böse, sondern will meistens, dass ich gut aussehe. Wir gehen deswegen fast immer zusammen neue Sachen kaufen.

Sprecher E. Ich habe es manchmal schwer, eine Entscheidung zu treffen. Ich meine, das kennt ja jeder. Man findet einige Vor-, aber auch nicht weniger Nachteile. Und kommt nicht weiter. Die meisten, die ich kenne, gehen dann zu Eltern und "quälen" sie mit ihren Fragen weiter. Ich tu´ es auch. Ich frage aber fast immer meinen Freund nach einem Rat. Und erst wenn sowohl mein Freund als auch meine Eltern gleicher Meinung sind, bin ich sicher, dass ich nichts Falsches mache.

Sprecher F. Ich kenne viele Leute, die nehmen es nicht tragisch wahr, wenn ihre Freunde aufeinander losschreien und danach eine gute Woche einander aus dem Weg gehen und sich nicht begrüßen wollen. Ich bin da eher eine Ausnahme. Ich nehme jeden Konflikt, zu dem es unter meinen Freunden kommt, sehr nahe zu Herzen. Das macht mich fast krank. Das wissen fast alle meine Freunde, deswegen versuchen sie sich möglichst schnell zu versöhnen, was aber nicht immer klappt.